Über mich

Mein Name ist Stephan Giering aus Berlin. Ich wurde 1973 in Belzig (Mark Brandenburg) in der DDR geboren. Derzeit gelte ich als jüngster DDR-Zeitzeuge. Warum? Weil ich im Alter von nur 16 Jahren ganz allein im Herbst 1989 noch vor dem Fall der Berliner Mauer aus der damaligen DDR "in den Westen" geflüchtet bin. Das war ein echtes Abenteuer mit vielen verschiedenen Emotionen.

 

Warum ich geflohen bin? In der DDR sah ich als Jugendlicher keine Zukunft für mich. Mein Vater war ein katholischer Theologe und meine Mutter stammt aus einem streng kommunistischen Elternhaus. So bekam ich frühzeitig Einblicke in sehr verschiedene Lebenswelten innerhalb des DDR- Systems. Mein Wunsch war es, Journalist oder Reporter zu werden. Doch bereits als Jugendlicher geriet ich als Herausgeber einer eigenen Schülerzeitung in Konflikt mit der Zensur des DDR-Schulsystems. Als abzusehen war, dass ich in der DDR kein Abituar machen darf, entschloss ich mich zur Flucht in die Bundesrepublik Deutschland. Meine Chance dafür bot sich mit der Grenzöffnung Ungarns für DDR-Flüchtlinge im September 1989. Jetzt musste ich schnelle und kreative Lösungen für meine Flucht finden. Das gelang mir und nur kurze Zeit später im Oktober 1989 flüchtete ich dann allein in meinen Herbstferien über die damalige Tschechoslowakei (ČSSR) nach Ungarn und floh von dort über Österreich in die Bundesrepublik Deutschland. Dort lebte ich bis zur Deutschen Einheit in der ehemaligen westdeutschen Hauptstadt Bonn (heute Bundesstadt Bonn).